13 WAS BRINGT DIE ZUKUNFT?

DER NEUE CAMPUS

DER NEUE CAMPUS

Der neue Campus

Das kommende Jahrzehnt steht im Zeichen des neuen, vom Freistaat Bayern finanzierten Forschungscampus in Martinsried. Der Freistaat unterstützt die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) darin, den Campus mit dem Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie sowie dem neugegründeten MPI für biologische Intelligenz zum weltweit führenden Flaggschiff für Life Sciences weiterzuentwickeln. In unmittelbarer Nachbarschaft zum jetzigen Campus werden neue Gebäude geplant, die den zukünftigen Bedürfnissen der Forschung entsprechen sollen. Nur so können wir die besten Köpfe nach Martinsried holen.

Das bestehende Institut wurde vor mehr als 50 Jahren unter der Prämisse geplant, dass die einzelnen Abteilungen weitgehend selbstständig und daher räumlich getrennt sein sollten. Heute sind die Vorstellungen andere: „Moderne Wissenschaft ist interdisziplinär und sehr kollaborativ“, betont John Briggs, seit 2021 Direktor an unserem Institut. „Der neue Campus soll Interaktionen und auch informelle Kontakte erleichtern. Ein gut entworfenes Gebäude kann entscheidend dazu beitragen.“ Geplant ist, dass bis Anfang der 2030er Jahre die ersten Gebäude fertiggestellt sind.

ZUKUNFTS-TECHNOLOGIE

ZUKUNFTS-TECHNOLOGIE

Der Blick auf die letzten 50 Jahre zeigt, wie sehr technologische Neuerungen die Forschungsarbeit verändert und beflügelt haben. Auch für die Zukunft sind bahnbrechende Innovationen zu erwarten. „Es wird wichtig sein, dass wir neue technische Entwicklungen entweder selbst vorantreiben oder schnell aufgreifen“, sagt Direktorin Petra Schwille.

Direktorin Elena Conti erklärt: „Heute schon zeichnet sich ab, dass insbesondere die Künstliche Intelligenz (KI) in Form von selbstlernenden Computersystemen eine zentrale Rolle spielen wird – und das in ganz verschiedenen Bereichen. Eine der neuesten Entwicklungen ist die Vorhersage, wie sich Proteine aufgrund ihrer Aminosäuresequenz falten. Hier beschleunigt die KI den Erkenntnisgewinn enorm.“ Karsten Borgwardt, seit Februar 2023 Direktor und Leiter der Abteilung Maschinelles Lernen und Systembiologie ergänzt: „KI kann helfen, in großen experimentellen Datenmengen komplexe, bisher unbekannte Zusammenhänge zu entdecken. Auf diese Weise kann KI zu zukünftigen wissenschaftlichen Durchbrüchen beitragen.“

ZUKUNFTS-FRAGEN

ZUKUNFTS-FRAGEN

Wissenschaftliche Erkenntnisse führen nicht nur zu innovativen Anwendungsmöglichkeiten, sondern werfen auch neue Fragen auf. Das Verständnis der biochemischen Zusammenhänge in der Zelle ist in den letzten Jahrzehnten stark vorangeschritten – doch weiterhin gibt es zahlreiche Ungewissheiten.

Sicher ist, dass die gesammelten Datenmengen in den letzten Jahren dank neuer Hochdurchsatzverfahren immer größer geworden sind – ein Trend, der sich fortsetzt. Es wird eine Herausforderung sein, das Essentielle herauszufiltern. Biologische Zusammenhänge werden wir so noch viel besser verstehen.

Was sind die grundlegenden, unverzichtbaren Merkmale des Lebens? Was genau geschieht bei der Entstehung eines Embryos? Durch welche biochemischen Prozesse wird DNA an die nächste Generation weitergegeben? Wie werden überflüssige oder beschädigte RNA-Moleküle vom Körper erkannt und abgebaut? Wie arbeiten Viren und wie lassen sie sich unschädlich machen? Diese und viele andere Fragen werden uns auch in Zukunft beschäftigen. Mit Sicherheit wird uns die spannende Arbeit nicht ausgehen.